Vorwärtsbeo – Gemeinsam für den Fortschritt

12 April 2018 | ShowRespect | We Show Respect | 0

„Sei du selbst die Veränderung, welche du dir wünscht von dieser Welt“, so drückte es einst Mahatma Gahndi (1869 – 1948), eine der bekanntesten Pazifisten und Menschenrechtler, aus. Diese Aussage ist auch in der heutigen Zeit aktueller denn je.

Vorwärtsbeo hat die Zeichen der Zeit erkannt und sich zum Ziel gemacht, die Erde jetzt und auch für viele zukünftige Generationen lebenstauglich zu hinterlassen. In vielerlei Hinsicht bewegt sich unsere Gesellschaft auf sehr dünnem Eis. Ökologische Katastrophen und Zerstörungen sind Folgen von unachtsamen und industriellen Ausbeutungen der so wertvollen Natur. Gesellschaftliche Zwänge und konkurrierende Interessensgruppen verhindern oder bedrohen sogar eine ökologisch und ökonomisch strahlende Zukunft. Gegen diese negative Entwicklung stemmt sich vorwärtsbeo. Im Vordergrund der Bewegung steht die Gemeinsamkeit, zielführende Kooperationen und der Fortschritt. Jeder und jede ist willkommen mitzumachen und die Bewegung ist im Gange ständig grösser zu werden.

Die Ziele sind gesteckt, Motivation ist reichlich vorhanden und die Richtung ist klar: Es geht vorwärts. Der Verein vorwärtsbeo strebt einen positiven Weg und einen respektvollen Umgang mit Mensch, Tier und Natur an. Die Entwicklung der Nachhaltigkeit und der Gemeinsamkeit, gegen die Zerstörung der Umwelt ist eines der wichtigen Ziele der im Jahre 2018 gegründeten Bewegung vorwärtsbeo. Der Verein setzt sich aus Mitgliedern aller Altersgruppen zusammen, gleichzeitig bilden sie innerhalb des Vereins einzelne Teams, welche für verschiedene Bereiche, wie Nachhaltigkeit, Anti-Foodwaste oder weiteren sinnstiftenden Projekten aufgeteilt. Wir zollen diesem Verein und ihrer Tätigkeit unseren vollen Respekt und wollen deshalb einen kleinen Einblick in dieses Movement geben und aufzeigen, wo konkret die Bewegung hinführen soll und auch wie man partizipieren kann. Dazu haben wir uns mit einem der Mitbegründer, Manuel Brändli, zusammengesetzt und über die Visionen, die aktuellen Möglichkeiten und konkrete Zukunftspläne gesprochen.

Wie und weshalb ist die Idee für eine gemeinsame Bewegung entstanden? Könntest du uns kurz den Ursprung und den Grundgedanken für die Gründung des Vereins vorwärtsbeo erläutern?

Ganz ursprünglich wollten wir ein einzelnes Festival mit Info-Ständen und Mini-Workshops auf die Beine stellen, wo sich verschiedene, zukunftsweisende regionale Projekte zusammen in einem Raum präsentieren können. Es folgten viele weitere kleine, aber wegweisende Schritte, wie die Gründung einer Regionalwährungsgruppe im Berner Oberland oder unsere gemeinsame Teilnahme am letztjährigen Ramstein-Friedenscamp. So haben wir uns zusammengefunden.

Was sind denn aktuelle Projekte oder Aktionen die am laufen sind?

Foodsave/Foodwaste ist sicher ein wichtiges, aktuelles Thema, welchem wir uns widmen. Wir haben ein Team, welches Events und lokale Aktionen organisiert, um auf die Thematik aufmerksam zu machen und handfeste Lösungen anzubieten.
Grundsätzlich haben wir uns zur Aufgabe gemacht, Lokales sichtbar zu machen, das heisst, zukunftweisende Projekte und Institutionen zu fördern, zu verbinden und noch mehr zum Leuchten zu bringen – online über unsere Website und Social Media, offline über Events und unserem Info-Marktstand an öffentlichen Anlässen.
Vollgeld ist zudem gerade ein sehr aktuelles Thema. Hier haben wir ein Team, das wichtige Geld- und Wirtschaftsfragen im Allgemeinen bewegt, beispielsweise: “Wie können wir zusammen positive Entwicklungen monetär fördern und Kooperation statt Konkurrenzkampf zum Zentrum des wirtschaftlichen Zusammenlebens machen?” Speziell zum Thema Vollgeld haben wir im Mai mehrere Events mit Podiumsgesprächen und offenem Raum für Diskussionen.

Wir befinden uns in einer sehr spannenden Zeit, in welcher die Gefahren für die Umwelt, gleichzeitig aber auch die Möglichkeiten sich zu vernetzen und gemeinsam etwas für einen positiven Wandel zu erreichen, rasant anwachsen. Vorwärtsbeo steht für eine gesamtheitliche Bewegung, im ökologischen wie auch sozialen Sinne. Worauf liegt hierbei euer Fokus und was sind die dringendsten Kernaufgaben, welche ihr angeht?

Alles hängt zusammen. Ohne Fortschritte im wirtschaftlichen Zusammenleben ist ein nachhaltiger Wandel langwierig und schwierig. Ohne Frieden auf internationaler Ebene wird es immer Kriege um Rohstoffe geben, welche wiederum durch das bestehende Geld- und Wirtschaftssystem erst ihren Anreiz erhalten. Das Konkurrenzverhalten auf der individuellen Beziehungsebene ist wiederum der Funke, der die grossen Brände dieser Welt entfacht. Eine gesunde Umwelt ist die Basis für unsere Gesundheit und unsere Existenz. Die persönliche Entwicklung jeder/jedes Einzelnen wiederum ist das „Schmiermittel“ zum Funktionieren des gesamten Räderwerks. Sie macht die Nachhaltigkeit erst nachhaltig – dazu müssen wir echte Hebel an der Wurzel des Problems, also bei uns selbst, ansetzen, statt nur alte Fassaden neu zu überstreichen.

Ein wichtiger Punkt für eine gesellschaftliche Wandlung oder einen Fortschritt ist das Bewusstsein für eine positive Veränderung. Die Stärke von eurer Bewegung liegt in der Gemeinsamkeit. Wie wollt ihr dieses Bewusstsein wecken oder im weiteren Schritt in konkrete Taten umsetzen?

Der Individualismus ist das neue „Opium des Volkes“. Gemeinsamkeit und Kooperation jenseits von Konkurrenz und gleichzeitig der Seiltanz zwischen relativierender Apathie und ideologischem Eifer; dies sind extrem schwierige Herausforderungen, denen wir uns alle stellen müssen.

Gemeinsamkeit ist etwas Wichtiges und etwas Zentrales im menschlichen Leben. Ich würde sagen: Alle Menschen sehnen sich im Kern nach inniger, friedvoller Gemeinsamkeit. Doch wir müssen das Vertrauen für Gemeinsamkeit wieder erwecken, ohne dabei – als Mittel zum Zweck – Feindbilder gross aufzublasen oder neue übersinnliche Heilsversprechen in die Welt zu setzen.
Das Gute, Positive, Lebensbejahende kommunizieren und fördern, aber die Schattenseiten dabei niemals ignorieren; das heisst die eigene persönliche Entwicklung zur Handlungsbasis machen, sich selbst und die Mechanismen innerhalb von Bewegung immer wieder aufs Neue rigoros hinterfragen.

Dies verlangt demnach auch eine ständige Bereitschaft, die Bewegung und die geplanten Projekte anzupassen. Trefft ihr euch dafür regelmässig um neue Ideen zu sammeln und euch auszutauschen?

Genau. So was funktioniert natürlich nie völlig reibungs- und spannungslos, ist aber immer wieder ein wichtiger Prozess.

Vorwärtsbeo strebt eine überregionale Vernetzung an. Versucht ihr dies innerhalb von vorwärtsbeo zu realisieren oder kooperiert ihr auch mit anderen Vereinen, welche sich für ähnliche Interessen einsetzen?

Im Moment tut sich vieles auf nationaler und internationaler Ebene in Sachen Vernetzung. Neue IT Lösungen machen regionale Bewegungen erst sichtbar und bringen diese zusammen. Natürlich gibt es da immer wieder auch überregionale Treffen wie das letzte Open Space now: New Earth Camp, die Bewegung kann nicht nur online passieren.

Die Kooperation auch hier in der Region mit anderen Vereinen, Institutionen und Projekten ist dabei elementar. Der Gedanke der Bewegung und des gemeinschaftlichen Einstehens für ein zukunftsfähiges Leben beziehungsweise Zusammenleben sprengt für mich die Grenzen von Vereinen oder Institutionen, aber auch die von Staatsideologien, Kulturen oder Religionen.

In welcher Form kann man bei euch partizipieren und wie geht man hierbei konkret vor?

Jeder kann mitbewegen! Wir organisieren uns in Teams, die sich vereinzelten Thematiken (z.B. „Foodwaste“ oder „Lokales sichtbar machen“) oder Aufgaben (z.B. Grafik oder IT) widmen. Wir haben zudem auch immer wieder mal kleine Jobs die gerade anfallen, welche man auch punktuell übernehmen kann. Man kann sich über die E-Mail Adresse: info@vorwaertsbeo.ch erkundigen oder anmelden und unseren offiziellen Newsletter: https://vorwaertsbeo.ch/#newsletter abonnieren. Auf unserer Homepage https://vorwaertsbeo.ch/ sind alle Informationen zu finden.

Welche Schritte sind in naher und ferner Zukunft von vorwärtsbeo geplant?

  • Regelmässige thematische Events (Frieden, Umwelt, Geld, Persönliche Entwicklung, etc.), aber auch Events, bei denen soziale Aspekte – Kennenlernen, Austauschen, Feiern – eine wichtige Rolle spielen.
  • Lokales sichtbar machen, das heisst lokale Institutionen, Projekte und Menschen unterstützen, fördern und noch mehr zum Leuchten bringen, was auch die Intention hinter unserem Video war. Unsere Teams stellen zudem eigene Projekte auf die Beine.
  • Der Ausbau unsere Online Portals für eine interaktivere und informativere Nutzung.
  • Der Ausbau der überregionalen Zusammenarbeit und Vernetzung.

Wir bedanken uns herzlich bei dir für das interessante Interview